Mittwoch, 17. April 2013

Ein trauriges Kapitel - Trixi und Beverly gingen heute gemeinsam über die Regenbogenbrücke

Heute war ein düsterer Abend in meinem Leben. Nach beinahe 15 Jahren mussten ich und meine Familie Trixi gehen lassen. Nein, Trixi ist kein Hund, sie ist eine Katze. Die beste Katze, die es überhaupt gegeben hat und je geben wird. Ich bin mit ihr aufgewachsen und obwohl ich sie in den letzten drei Jahren nicht mehr so oft gesehen habe, war wohl bei jedem Besuch bei meiner Mutter oder meiner Schwester die erste Frage, wie es Trixi geht.
Trixi war und ist es noch immer, auch wenn sie jetzt nicht mehr da ist, meine Herzenskatze. Sie hat uns so lange begleitet, uns oftmals Sorgen eingebracht, aber am meisten hat sie uns Wärme und Treue gegeben.
Trixi hatte schon keinen einfachen Start ins Leben, doch sie wollte leben und dafür kämpfte sie. Von Zigeunern kam sie dann zu uns, als ganz kleines "Büsi". Ich war ja damals selbst noch so jung und sie hat unser Kinderdasein um vieles bereichert.
Sie war nicht immer einfach, hatte ihren eigenen Willen, liess sich gerne streicheln und zeigte auch ganz klar mit ihren Krallen, wenn sie genug hatte. Am liebsten lag sie auf dem Katzenbaum und beobachtete alle ganz genau. Wenn man dann zu nah am Katzenbaum vorbei lief, merkte man das an ihren Krallen, die dann in der Kopfhaut zu spüren waren.
Gleichzeitig lag sie in der Nacht am liebsten auf einem von uns. Und wenn man sich im Schlaf drehen wollte, drehte sie sich mit. Auf keinen Fall wäre sie dann einfach weggegangen. Wenn es Streit gab, kam sie daher gerannt und strich dem Lautesten um die Beine, als wollte sie ihm sagen, dass er sich beruhigen soll. Wenn man zu viel gearbeitet hatte, legte sie sich mitten auf den Schreibtisch, dass man nicht mehr weiter arbeiten konnte.
Als wir noch regelmässig nach Brülisau (AI) fuhren und sie noch alleine bei uns war, durfte sie immer mitkommen. Sie hatte keine Probleme mit dem Ortswechsel, sie hatte mehr Mühe, wenn sie nicht bei uns sein durfte.
Als sie knapp zwei Jahre alt war, bangten wir um unser heiss geliebtes "Büsi". Sie verschwand, einfach so. Wir versuchten alles, um sie wieder zu finden, doch sie blieb verschwunden. Wir hatten die Hoffnung aufgegeben. Doch nach gut einem Monat, miaute etwas morgens um 5.00h. Die ganze Familie war wach und siehe da, unsere Katze kam mit einem überdimensional dicken Bauch nach Hause. Knapp 3h später gebar sie ein erstes Kätzchen und darauf folgten noch zwei. Alles verlief so problemlos und so hatten wir plötzlich noch drei kleine Katerchen. Sie war eine super Mutter und wenn sie mal musste, dann mussten wir sie ablösen in der Kinderhüte.
So könnte ich noch so viele Geschichtchen erzählen. Sie war eine Kämpferin, eine Rebellin und doch die treuste und sanftmütigste Katze überhaupt.
Sie kämpfte gegen Nachbarskatzen, gegen Füchse, brachte Vögel, Mäuse und sogar Siebenschläfer nach Hause. Sie hat viel durchgemacht. Mit 12 Jahren kam sie dann das erste Mal unters Auto. Mit einer Verletzung an den Hinterbeinen schleppte sie sich nach Hause. Sie musste einen Baum hochklettern, um zu uns in die Wohnung zu kommen. Sie kämpfte sich hoch und sie hat den Autounfall gut überwunden. Der zweite Unfall liess aber nicht lange warten. Wieder kämpfte sie sich mit einer heftigen Hinterbeinverletzung nach Hause, schleppte sich den Baum hoch und lief schon nach kurzer Zeit wieder, als wäre nichts gewesen. Sie war mein "Wunderbüsi".
Doch nun war es an der Zeit, sie gehen zu lassen. Mein Herz blutet, sie schlief in meinen Armen ein. Sie kämpfte nicht einmal mehr, sie war des Lebens müde. Für sie war es das einzig Richtige. Für mich ist es so schmerzhaft und unendlich traurig. Fast 15 Jahre hat sie mich/uns begleitet. Sie nicht mehr unter uns zu wissen, bricht mir das Herz und ich werde sie nie vergessen.
Was ich gerade fühle, ist unbeschreiblich und ich könnte diesen Post noch ewig lang machen. Doch es bringt sie mir auch nicht mehr zurück.
Ich hoffe, dass ihr es mir nicht übel nehmt, dass ich in einem Hundeblog von einer Katze schreibe, doch befreit das Schreiben meine Seele.


Sie war eine Katze, die das Leben wirklich liebte und dafür kämpfte.


02.05.1998 - 17.04.2013


Sie war klein, aber oho.


Sie war einfach die Beste.

 
Für immer wird sie einen Platz in unseren Herzen haben und ewig werden wir mit Freude und gleichzeitig wehmütig an sie zurückdenken. Ich wünsche auch meiner Familie ganz viel Kraft, diesen Verlust zu verkraften.
 
Am selben Abend wurde noch Beverly, der Hund meines Schwagers in spe und meiner Schwester, eingeschläfert. Auch sie war ca. 15 Jahre alt. Sie war auch eine Kämpferin, doch nun hatten die Krankheiten die Überhand gewonnen in ihrem Leben. So war es auch hier leider der richtige Schritt, sie zu erlösen. Herzliches Beileid und viel Kraft!
Auch wenn ich sie nicht sehr gut kannte, sie scheint ein spezieller Hund gewesen zu sein, der viel durchgemacht hat. Trotz Taubheit genoss sie das Leben. Doch Arthrose, epileptische Anfälle und ein Tumor machten ihr ein angenehmes Leben zum Schluss unmöglich.
 
Trixi und Beverly sind jetzt heute wohl miteinander über die Regenbogenbrücke gegangen. Wir werden die beiden nie vergessen.

 



9 Kommentare:

  1. R.I.P. TRIXI UND BEVERLY

    AntwortenLöschen
  2. Es tut mir sehr leid! So Tiere wachsen einem einfach ans Herz - nach so einer langen Zeit sowieso. Und es ist egal, ob das ein Hund, eine Katze oder sonst ein Tier war, das man einfach gern hatte. Sie waren einfach immer da und plötzlich nicht mehr. Das ist sehr traurig.
    Liebe Grüße
    Calendula

    AntwortenLöschen
  3. So traurig, wenn man Deine Zeilen liest, merkt man wie sehr sich Trixi in Deinem Herzen verankert hat, ich weiß nur zu gut wie Du Dich jetzt fühlst,
    das tut so schrecklich weh, auch wenn Trixi und Beverly ein schönes Leben mit lieben Menschen hatten ist die Traurigkeit doch da und ist wahrscheinlich auch nur ein schwacher Trost.

    Ich drücke Dich ganz lieb!

    Mitfühlende Grüße
    Astrid

    AntwortenLöschen
  4. Ach, das ist traurig und tut weh, wenn man so einen lieben, treuen Begleiter gehen lassen muss- egal, ob Katze oder Hund. Und wenn es noch der Begleiter durch unsere Kinderjahre war, tut es doppelt weh. Ist doch klar, dass es niemals eine bessere Katze, einen besseren Hind geben kann, als die, die unsere Gefährten in der Kindheit und Jugend waren. Nach denen sehnt man sich ewig zurück und wird ewig dankbar sein, dass es sie gab.
    Ganz liebe Grüße aus Terrierhausen!

    AntwortenLöschen
  5. Es ist schmerzlich, aber wir sind ganz sicher, das beide schöne Plätze auf der Wolke bekommen.
    Liebe Grüße - Monika mit Bente

    AntwortenLöschen
  6. Es tut mir unendlich Leid, Ramona...
    Dein Text ist sehr berührend und zeigt, wozu Tiere überhaupt fähig sind in ihrem Leben.... was sie alles überstehen können und vor allem: wie viel Liebe und Verständnis sie für uns übrig haben...
    Ich weiß, das tröstet dich nicht sehr, aber zum Schluss war es das richtige. Und sie hatte ein schönes Leben bei euch, das liest man heraus...

    Für die zwei Herzen auf 4 Pfoten eine Kerze!

    Fühl dich umarmt,
    Clara

    AntwortenLöschen
  7. Uns tut es auch wahnsinnig Leid, leider kennen wir den Schmerz sehr gut, den Du jetzt empfindest. Unsere Mietzi ist dieses Jahr schon 4 Jahre von uns gegangen und die Mamma kriegt immer noch Tränen in den Sugen, wenn sie bügeln muss, weil die Katze fast 19 Jahre lang auf dem Bügelbrett gesessen ist, als sie damals bügelte. Jedes Mal.
    Viel Kraft und viel Mut wünschen wir Euch, um diese traurige Zeit zu überstehen!
    Ganz liebe Grüße
    Dein Arno und Mamma Silvia

    AntwortenLöschen
  8. Hallo Ramona,

    ich kann wirklich mit Dir mitfühlen wie traurig Du jetzt sein musst. Ich habe aber selbst festgestellt, dass zum Lieben leider auch loslassen gehört. Die beiden werden es jetzt gut haben wo sie sind.

    Liebe Grüße
    Thomas

    AntwortenLöschen
  9. Vielen lieben Dank für die Anteilnahme!
    Ganz klar war es der richtige Entscheid und doch kann man es sich einfach nicht vorstellen, dass sie nicht mehr da sind. Immer wieder habe ich Tränen in den Augen und den denke an die vielen Dinge, die ich mit Trixi erlebt habe. Diese Schmerzen werden irgendwann vorbeigehen und dann denkt man nur noch an die schönen Dinge. Doch bis die Schmerzen weg sind, wird es noch einige Zeit dauern.
    Nochmals vielen Dank für die Anteilnahme. Und auch wenn es mir die Schmerzen nicht direkt lindert, ist es doch Seelenbalsam, solche lieben Zeilen zu lesen.

    Ganz liebe Grüsse
    Ramona

    AntwortenLöschen