Wieder haben wir an einem Military teilgenommen. Das Military fand in Aarau statt und die Strecke war wunderschön zu laufen. Nicht ganz so geplant, hatten wir fünf Hunde dabei. Unter anderem den alten und doch sehr schwermütig laufenden Golden Retriever Ingo, die läufige Lumi und die drei, mit denen wir gestartet sind, Jona, Gadi und Leo. Die Posten waren mehrheitlich interessant, aber die Punkteverteilung oft sehr fragwürdig und viele Dinge hatten mit Glück zu tun. Somit bin ich selbst nicht so begeistert von dem Military. Aber Spass hat es trotzdem gemacht.
Ich bin mit Jona und Gadi gestartet. Beim ersten Posten ging es darum, dass die Hunde einen Gegenstand, aus drei Teilen bestehend, durch einen Gang apportieren mussten. Jona hat die Aufgabe super gemacht, wobei sie nur einen Teil des Gegenstandes bringen konnte. Die anderen Teile sind auf dem Boden liegen geblieben. Gadi konzentrierte sich (mal wieder) überhaupt nicht. Er kann apportieren, sehr gut sogar, aber der Gegenstand hat ihn einfach nicht interessiert. (Ok, das kann durchaus auch an Lumi gelegen haben, die ihm etwas den Kopf verdreht hat). Durch den Gang abrufen konnte ich ihn dann aber.
Leo ist mit Peter gestartet. Beim ersten Posten hatte er das Problem, dass er null Interesse an Holz hat. Und so hat er den Gegenstand nicht einmal angeschaut. Und dann wollte er auch nicht durch den Gang, sondern lief aussen herum. Das hängt wohl immer noch mit seiner Unsicherheit zusammen, wobei er an der Leine ohne Probleme durchgegangen wäre.
Beim zweiten Posten mussten die Hunde durch einen Vorhang von leeren Papierrollen, dann ein Spielzeug apportieren und wieder durch den Gang zurück. Jona nahm den Weg des geringsten Wiederstandes und brachte mir ein Balli statt dem Spielzeug zurück. Ich fand das voll ok, denn ich konnte ihr ja nicht sagen, was sie mir zurückbringen soll. Sie hat mir das gebracht, was sie gerade fand. Punkte gab es keine.
Gadi war auch da noch sehr abgelenkt, doch er ging nach vorne durch den Papierrollenvorhang und brachte mir das Spielzeug auch zurück, nur nicht mehr durch den Vorhang. Ich war aber stolz, dass er frei war, neben an fremde Hunde waren und er in meiner Nähe blieb und versuchte zu verstehen, was ich von ihm wollte.
Leo ging natürlich nicht durch den Vorhang, brachte das Spielzeug (Quitschi) aber schnurstracks zurück.
Die Übung des dritten Postens kannten wir von uns im Garten. Longieren. Jona hat es super gemacht. Gadi grundsätzlich auch, bis auf das eine Mal, wo er in den Kreis hereingekommen ist, weil er mir einfach nicht die volle Aufmerksamkeit schenkt.
Auch Leo hat diesen Posten ohne Probleme gemeistert und er ist mit Bravour über die Sprünge gehüpft.
Beim fünften Posten waren vier Spielzeuge an einem Seil befestigt. Nun musste man raten, welches Spielzeug der Hund nimmt. Wenn der Hund dann ein Spielzeug genug weit zu einem hin gezogen hat, erschien noch eine Punktzahl am Ende des Seils. Jona hat es gut gemacht und auch das Spielzeug genommen, was ich gesagt habe.
Auch Gadi hat diese Aufgabe super gemacht, aber ich hatte falsch getippt. Peter setzte bei Leo den Joker, weil er dachte, dass Leo sowieso kein Spielzeug holen würde.
Beim Posten sechs mussten sie Hürden überspringen, Tunnels durchqueren, etc. Und zum Schluss standen drei Näpfe und man musste zu Beginn sagen, welchen Napf der Hund ansteuern würde. Man durfte ihm aber keine Handzeichen geben. Leo machte das sehr gut. Ich muss immer lachen, wie er im ersten Moment so vor dem Tunnel steht und überlegt, er dann aber doch hinein geht.
Jona hat das auch super gemacht und alles ohne Probleme gemeistert. Vor der letzten Hürde muss es verführerisch gerochen haben, dort wollte sie sich erst einmal wälzen. ;-)
Gadi war hier auch super und hat alles ohne zu zögern gemeistert. Er hatte enormes Tempo drauf, so dass ich fast nicht mehr nachgekommen bin. Das sind Dinge, die er liebt. Agility wäre für ihn eine super Sportart, wenn er nur nicht so gross und kräftig wäre und gesunde Hüften hätte...
Beim Posten sieben mussten die Hunde warten, dann musste man nach vorne laufen, ein Leckerli in den Napf legen, zurücklaufen, dann den Hund voran schicken und zwischen den beiden Linien wieder zurückrufen, bevor er ans Leckerli geht. Jona hat das ohne Probleme gemacht. Sie ist ja auch eher die Gemütliche. (Das Foto ist erst entstanden, als sie das Leckerli wirklich holen durfte, deswegen ist sie über der Linie...)
Gewartet hat Gadi super, beim Kehren braucht er aber immer so seinen Moment, weil er natürlich mit voller Wucht nach vorne durchstartet. So hat er die Linie überrannt, ist nebenbei am Napf vorbei, hat das Leckerli aber liegen lassen und kam dann auch sofort zurück.
Leo kennt das Kommando "voran" nicht wirklich, weshalb er extrem Mühe hat, sich in einer solchen Situation nach vorne zu lösen. Mit einem kleinen Anstupser hat es dann aber geklappt und gekehrt hat er natürlich sofort.
Beim achten Posten musste der Hund im Pneu warten und man hat so viele Bälle wie möglich im Eimer versenken müssen. Peter hat ziemlich gut getroffen und Leo ist (bis zum ersten Ball) auch schön sitzen geblieben. Aber Tennisbälle reizen ihn schon sehr.
Jona hat natürlich ohne Probleme gewartet, allerdings habe ich nicht wirklich getroffen... Bei Gadi hatte ich den Joker gesetzt, weil er zu Hause im Garten vor dem Pneu extrem ängstlich ist und ich nicht wusste, ob er da überhaupt hineinstehen würde. Im Nachhinein habe ich es mit ihm dann versucht und natürlich hatte er nichts dergleichen getan und stieg ohne zu zögern in den Pneu hinein... Aber zu Hause einen auf Panik machen... :-P
Beim neunten Posten musste man den Hund auf ein Kissen setzen, das hinterste Kissen holen, den Hund auf dieses Kissen setzen, etc. Zum Schluss musste man auf jedes Kissen ein Frolic legen und mit dem Hund "Fuss" drum herum den Slalom machen. Mit Jona war das kein Problem. Sie arbeitet in solchen Dingen immer relativ zügig mit.
Mit Gadi stand ich zeitlich etwas unter Druck, da er sich beim Setzen immer etwas Zeit lässt. Aber er hat es super gemacht und wir haben es ohne Probleme geschafft. Einzig bekam er Abzug, weil er nicht ganz sauber auf dem Kissen sondern eher hinter dem Kissen gesessen ist. Naja, er ist ja auch etwas grösser als ein Chihuahua...
Leo hat es auch gut gemacht, auch wenn er das Warten jeweils nicht ganz so wörtlich genommen hat. Aber es gab die volle Punktzahl.
Beim zehnten Posten musste man den Hund setzen, Leckerchen in einen Napf füllen, den Hund abrufen, wieder warten lassen, abrufen, wieder warten lassen, etc. bis man beim Leckerli war. Das war für alle drei Hunde überhaupt kein Problem.
Insgesamt hatten 379 Teams teilgenommen und man konnte 249 Punkte erreichen. Mit Jona erreichte ich 207 Punkte und damit Rang 143. Leo schaffte mit Peter 181 Punkte und erreichte damit Rang 260. Mit Gadi konnte ich 178 Punkte erreichen und war damit auf dem 274 Rang platziert. Meine Freundin hatte auch teilgenommen und konnte mit ihrer Lagotto-Hündin mit Kleinhirnstörung den zweiten Platz erreichen. Wir gratulieren dazu herzlich und freuen uns sehr, dass Kisha einen solchen Lebenswillen hat.
Alles in allem war es nicht mein Military, aber die Hunde haben es gut gemacht und grundsätzlich bin ich ganz zufrieden, vor allem auch mit Gadi, denn immerhin hatten wir eine läufige Hündin dabei, die er sehr mag...
Am Sonntag machten wir dann einen gemütlichen, etwas längeren Spaziergang.
Das haben die Hunde sehr genossen.
Wir haben dann noch eine Kangal-Hündin getroffen. Die war etwas unsicher, aber Gadi fand sie toll. Und zwischenzeitlich hatte sie dann auch etwas mitgespielt.
Nicht nur Gadi findet Lumi toll, auch Leo.