Donnerstag, 22. November 2012

Wenn Kinder einem den Tag versüssen...

Vor einigen Tagen spielte ich draussen im Garten mit den Hunden, als zwei Knaben vorbeiliefen. Ich bermerkte schon, dass sie stehen blieben, aber kümmerte mich nicht darum, bis dann einer auf Boulie zeigend zu mir rief: "Sie, ist das ein böser Hund?" Natürlich antwortete ich mit "Nein.". Darauf war der Knabe neugierig und fragte, ob sie ab und an mit den Hunden spielen kommen dürften. Ich musste nicht lange überlegen und bejahte, sie sollen doch einfach bei der Haustür klingeln, wenn sie Lust und Zeit hätten. Sie freuten sich und gingen mit einem Lächeln im Gesicht nach Hause.
Ich dachte dann so für mich: "Keine Ahnung, ob die wirklich mal kommen, aber wir werden mal sehen." Und prompt, als ich abends die Hunde abverteilen gehen wollte, klingelte es. Neugierig öffnete ich die Tür, tatsächlich, da standen drei Jungs. Wir stellten uns einander kurz vor, verschob aber das Treffen auf Mittwochnachmittag, weil ich ja gehen musste. Die ganze Fahrt über amüsierte ich mich über die Jungs und erinnerte mich zurück an die Zeit, wo ich mit zehn Jahren bei meiner Nachbarin klingeln ging und relativ selbstsicher fragte, ob ich mit ihrem Hund spazieren gehen dürfe... Darauf antwortete meine damalige Nachbarin ganz offen und freundlich, ich solle doch erst einmal hereinkommen, damit wir uns kennenlernen können. Und so begann meine Hundelaufbahn. Das war der Anfang meiner Vernarrtheit in die Hunde. 
Auf jeden Fall wurde dann schnell Mittwoch und am Nachmittag klingelten zwei der drei Jungs doch tatsächlich wieder. Ich lud sie ein, hereinzukommen und stellte ihnen schön einzeln die drei Hunde Mäxi, Seker und natürlich Gadi vor. Erst hatten sie ziemliche Angst, da Mäxi anfangs bellte und Gadi eben sehr ungestüm ist. Nur Seker sammelte von Beginn an Bonuspunkte, aber nur, weil er den Kindern selbst noch nicht traute. 
Im Haus führte ich die beiden Jungs in die wichtigsten Grundregeln im Umgang mit Hunden und vor allem mit Gadi ein. Nein, nicht weil Gadi ein böser ist, sondern weil er noch jung ist und sich gerne in seiner Verspieltheit verliert. Nach den Instruktionen gingen wir dann in den Garten. Beide führten einen Hund und wie üblich mussten alle Hunde sitzen bevor der Spass losging. Das war die erste Herausforderung für die Jungs. Wie sagt man einem Hund, dass er sitzen muss... Doch beide meisterten die Aufgabe und dann konnte der Spass losgehen. Trauten sie anfangs Gadi noch nicht, wussten sie im Laufe des Nachmittags immer mehr, wie er tickt und so konnten sie ihm sogar ein Leckerli geben, ihm das Spielzeug weg nehmen oder mit ihm fangen spielen. Auch Seker öffnete sich und freute sich immer riesig, wenn einer der Jungs ihm einen Frisbee oder einen Ball warf. Er brachte brav das Spielzeug immer zurück und man sah ihm an, wie er entspannte. Mäxi ging ein bisschen ihren eigenen Weg, aber das was auch ganz in Ordnung, schliesslich kann man eine alte Dame nicht mehr so durch den Garten hetzen. 
Nach einer ganzen Weile Kunststückchen, Spiel und ganz viel Spass, gingen wir wieder ins Haus, denn schliesslich brauchten die Hunde auch ihre Ruhepause. Drinnen stellten mir die Jungs ganz viele Fragen über Hunde. Ich versuchte alles zu beantworten. Gadi durfte sich dann sein Futter noch ein bisschen verdienen. Einer der Jungs nahm in beide Hände ein Leckerli, Gadi musste vor ihn sitzen und ihn anschauen. Dann schaute der Junge eines der beiden Leckerli an und das durfte Gadi dann fressen. Erst war die Angst, in den Finger gebissen zu werden, noch relativ gross, aber da ich immer dabei stand und acht darauf gab, dass Gadi das Leckerli sanft nimmt, ging es immer besser und die beiden wurden ein richtig gutes Team. 
Ja und irgendwann kam dann die Zeit, die Hunde abzuverteilen und so verabschiedeten wir uns von den Jungs und sind gespannt, wann sie das nächste Mal kommen. 


Abends war ich ziemlich müde, weil man eben doch nochmals zusätzlich ein scharfes Auge auf die Aktivitäten der Hunde UND der Kinder haben muss. Es war aber schön, die Hunde haben es genossen, Gadi tut es gut und die Kinder waren trotz Nebel und Kälte draussen und nicht vor dem PC oder Fernseher. Mir macht es viel Spass und ich freue mich, wenn sie wieder kommen, schliesslich habe ich auch so angefangen, wenn ich auch nicht glaube, dass sie so hundeverrückt werden wie ich. :-)

Übrigens muss ich noch sagen, dass ich sehr stolz auf Gadi bin. Obwohl er zurzeit in einer eher schwierigen Phase steckt, hat er sich super anständig Verhalten und gut mit den Kindern mitgearbeitet. Für einen elf Monate alten Hund gehorcht er eben doch schon ziemlich gut...

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